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Ging es Schäuble mit seinem geplanten Steuerabkommen mit der Schweiz wirklich um mehr Steuergerechtigkeit?


Unter Süddeutsche.de vom 06. April 2012 behauptet Schäuble bezüglich des von ihm ausgehandelten Steuerabkommens mit der Schweiz, dann sei „für die Zukunft sichergestellt, dass Kapitalanlagen in der Schweiz genauso steuerlich behandelt werden wie in Deutschland." Mit Inkraftreten des Abkommens sei die Rechtslage so, dass alle Anlagen deutscher Steuerpflichtiger in der Schweiz genauso steuerlich vollständig erfasst werden. (SZ http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-schweizer-steuerabkommen-schaeuble-wirft-opposition-billige-polemik-vor-1.1327132) Hier lässt Schäubles Formulierung glauben, das Steuerabkommen mit der Schweiz sorge für eine Steuergerechtigkeit über die deutsch-schweizerische Grenze hinweg. Warum, so frage ich mich, hat Hoeness mit seiner Selbstanzeige dann wohl auf das In-Kraft-Treten des Steuerabkommens mit der Schweiz gewartet?


Diskussionen

  • Zum Steuerabkommen empfehle ich folgende Beiträge:

    1. Plusminus: http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/432744_plusminus/10464238_steuerabkommen-wie-schwarzgeld-suender-mit
    2. Frontal 21: http://www.zdf.de/Frontal-21/Vom-Schwarzgeld-zum-Wei%C3%9Fgeld-22904138.html

    Es wäre demnach problemlos möglich gewesen, Schwarzgeld in private Stiftungen oder andere Konstrukte zu überführen und so weiterhin dem Fiskus zu entziehen, da diese gar nicht vom Steuerabkommen erfasst werden. Es wäre also keineswegs sichergestellt gewesen, dass alles Schwarzgeld auch steuerlich erfasst worden wäre. Insider bezeichnen das Abkommen auch deshalb als "Einladung zum Steuerbetrug" (ebd.).

    Übrigens: Langsam bekommen auch diejenigen, die bis zuletzt auf das Inkrafttreten des Steuerbetrugsbegünstigungsabkommens gehofft hatten, kalte Füße: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/selbstanzeigen-von-steuersuendern-welle-der-ehrlichkeit-1.1673673

    • Wenn Sie Herrn Minister Schäuble so richtig verstanden haben, dann wäre es doch trotzdem möglich, dass er sein ausgehandeltes Steuerabkommen für steuergerecht hält: Demnach müssten hohe Steuerbelastungen für Millionäre deutlich gemildert werden!

  • Das Steuerabkommen von Schäuble war falsch und deshalb abgelehnt worden, weil es glücklicherweise eine Mehrheit gab. Menschen, die viel Schwarzgeld anlegen können, Beschweren sich über CD-Ankäufe, es sei Hehlerware, dies ist natürlich völliger Unsinn. Schäuble wollte seiner Klientel helfen, das ist nicht gelungen und das ist auch gut so.

    • "Warum, so frage ich mich, hat Hoeness mit seiner Selbstanzeige dann wohl auf das In-Kraft-Treten des Steuerabkommens mit der Schweiz gewartet?" Wenn ich mich nicht irre, dann beinhalteten die Pläne, dass die Steuernachzahlungen anonym erfolgen sollten. Demnach wäre Hoeneß nicht der medialen Aufmerksamkeit ausgesetzt worden. Evtl. hätte er, wäre das Abkommen zustande gekommen, auch weniger nachzahlen müssen.

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