Eine Million Menschen werden arbeitslos, wenn die Hartz-IV-Sätze steigen, behauptet Ursula von der Leyen. Stimmt das?
"Die von den Grünen geplante Erhöhung der Hartz-IV-Sätze auf 420 Euro plus Warmmiete [...] ziehe [...] 'eine Million Menschen in die Arbeitslosigkeit, weil sich Arbeit für sie dann nicht mehr lohnt', sagte von der Leyen" der Bild am Sonntag. Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-05/leyen-schwarz-gruen-absage Primärquelle: http://www.bild.de/politik/inland/ursula-von-der-leyen/als-junges-maedchen-fand-ich-den-muttertag-albern-30353892.bild.html
Stimmt die Behauptung von der Leyens, dass bei Umsetzung der Grünen-Pläne eine Million Menschen arbeitslos würden? Wie schätzen unabhängige Arbeitsmarktforscher diese Aussage ein?
Anm.: Sehr wichtig ist eine wirklich unabhängige Expertise. Was dezidiert arbeitgebernahe (z. B. vom arbeitgeberverbändegesponserten IW) oder auch gewerkschaftsnahe Forscher (vom IMK) dazu zu sagen haben, ist wohl absehbar und im Wesentlichen der eigenen Parteilichkeit resp. ideologischen Voreingenommenheit geschuldet.
Den Faktencheck der Redaktion vom 11.7. finden Sie hier: Faktencheck auf ZEIT ONLINE
WeirdWhalerider
Wichtig erscheint mir bei der Faktenprüfung, dass m. W. für ALG-II-Bezieher eine Pflicht zur Aufnahme auch geringfügig entlohnter Tätigkeiten besteht. Zudem werden nach meiner Kenntnis bereits geringfügig Beschäftigte nicht mehr als arbeitslos gezählt.
Auch wäre es unerklärlich, dass es lt. BA im Dezember 2012 1.302.824 aufstockende ALG-II-Bezieher gab, falls die Behauptung von der Leyens stimmen würde. All diese verdienen ja schließlich weniger als das ihnen zustehende Existenzminimum. Auch für die Aufstocker lohnt es sich ja eigentlich nicht zu arbeiten. Nach der 'Logik' der Bundesarbeitsministerin, dürfte es keine Aufstocker geben.