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Umweltminister Peter Altmaier sagt, die Energiewende könne sogar teurer als eine Billion Euro werden. Stimmt das?


Nachdem der Umweltminister Peter Altmaier vor einiger Zeit von einer Billion Euro für die Kosten der Energiewende gesprochen und dafür viel Kritik geerntet hat, sagt er am 31.05.2013 in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau, dass die Kosten diesen Wert sogar übersteigen könnten, wenn die Förderbedingungen für die erneuerbaren Energien gleich blieben.

Zitat: "Die Billion ist seriös berechnet – und zwar eher zu knapp als zu hoch. Sie ergibt sich, wenn die Förderbedingungen gleich bleiben, der Ausbau so weiter geht wie bisher und der Börsenstrompreis im Schnitt 4,5 Cent beträgt."

„Es kann teurer als eine Billion werden“


Diskussionen

  • Im FR-Interview ist Altmaier ja schon zurückgerudert, indem er willkürlich Bedingungen definiert hat, die die Kosten in die Höhe treiben. Dass die "Förderbedingungen gleich bleiben", war nie Ziel des EEG, sondern eine degressive Förderung. Schon allein deshalb ist Altmaiers ominöse Billion nicht ernst zu nehmen.

    Fazit: Der Umweltminister bedient sich einer Strohmann-Argumentation, um sie parteipolitisch im Wahlkampf zu nutzen. Unseriöser geht's kaum.

  • Seriöse Experten wie die Energieökonomin Claudia Kempfert vom DIW kritisieren Altmaiers mehr als kuriose 'Rechnung'. Zurecht, denn der Bundesminister lässt alle Einspareffekte und vermiedenen Kosten unberücksichtigt. Für eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist aber entscheidend, was per Saldo dabei herauskommt.

    Einige Kritikpunkte an Altmaiers Behauptung sind auch hier nachzulesen: http://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/pressematerial/2013-03_Kurzanalyse_Altmaier_Billion_V07.pdf


    Fraglich ist übrigens auch, welcher Umfang an Netzausbau überhaupt erforderlich ist. http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/13328-netzausbau Die bisherigen Schätzungen erscheinen jedenfalls überdimensioniert: http://www.jarass.com/Energie/A/Buch%20Netzumbau,%20Kap.%2010.pdf

    • In der Studie „Was Strom wirklich kostet“ (August 2012) addierte das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft für jeden Energieträger sowohl staatliche Alimentierungen wie Steuervergünstigungen und Finanzhilfen als auch externe Kosten wie die gesellschaftlichen Folgekosten des Klimawandels. Fazit der Studie: „Die Zusatzkosten der konventionellen Energieträger sind mit 40 Mrd. in 2012 sogar deutlich teurer als die Förderung der erneuerbaren Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).“ Quelle: http://www.nachhaltigkeitsrat.de Dnach hätte eine Umlage für konventionelle Energie 2012 10,2 Cent/KWh Strom betragen. Fazit: Regenerative senken den Strompreis! Die Energiewende "kostet" nicht, sie nutzt!

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